Wer dieses riesige Flugzeug des französischen Produzenten Airbus zum ersten Mal erblickt, kommt ganz schön ins Staunen. So ging es auch den tausenden begeisterten Zuschauern, die dabei waren, als am 8. November 2005 der Airbus A380 am Werksflughafen in Hamburg-Finkenwerder zum ersten Mal landete, bevor er knapp zweieinhalb Stunden zuvor im französischen Toulouse gestartet war.

Der Airbus A380 ist bis heute das größte Passagierflugzeug, das für die zivile Luftfahrt gebaut wurde. Mit einer Spannweite von fast 80 Metern kann das vierstrahlige Flugzeug eine Strecke von 15.400 Kilometern zurücklegen, ohne dass dabei eine Zwischenlandung notwendig ist. Dadurch ist es perfekt geeignet für Nonstop-Verbindungen zwischen Europa – Asien beziehungsweise Europa – Nordamerika.

Das Großraumflugzeug ist 72,7 Meter lang und verfügt über ein maximales Startgewicht von 575 Tonnen. Das Besondere an diesem überdimensionalen Flieger ist, dass er zweistöckig ist, sich also die Sitze auf zwei Etagen befinden. Zwischen den beiden Etagen ist das Cockpit eingebaut. Je nach Bestückung können somit bis zu 853 Fluggäste auf einmal befördert werden.

Die Lufthansa hat in ihrer Ausführung allerdings „nur“ 526 Sitzplätze eingebaut, wobei sich die First Class und die Business Class auf dem Oberdeck befinden und die Economy Class auf dem Unterdeck.

Die Inneneinrichtung für den Airbus A380 stammt aus Hamburg, wo das Flugzeug der Superlative auch lackiert wird. Aus Deutschland kommen auch das hintere und vordere Rumpfteil sowie das Seitenleitwerk. Die Flugsteuerung, das Cockpit und das Mittelteil, der sogenannte Schuh, werden in Frankreich produziert. Großbritannien stellt die Tragflächen her und in Spanien wird das Heck gebaut. Im französischen Toulouse wird das gesamte Flugzeug zusammengebaut.

Der Vorteil des Riesenflugzeugs soll natürlich langfristig in der Einsparung liegen, denn pro Passagier werden auf 100 Kilometer nur mehr drei Liter Kerosin verbraucht. Damit sollen die Betriebskosten in etwa 20 Prozent niedriger sein als bei bisherigen Großraumflugzeugen. Natürlich vergleicht sich Airbus gerne mit seinem Konkurrenten Boeing, dessen größtes Flugzeug der Jumbo 747 ist. Airbus spricht davon, dass der neue A380 nur halb so laut wie der Jumbo 747 ist und dabei 40 Prozent mehr Passagiere befördern kann.

Der ursprünglich gedachte Andrang auf den A380 wurde von Airbus etwas überschätzt. Bis zum Ende des Jahres 2017 wurden „lediglich“ 317 Stück des Riesenfliegers von Kunden wie Lufthansa, Emirates, Qantas, Singapore Airlines, British Airways und Air France geordert. Ein Aufatmen gab es dann Anfang dieses Jahres, als Emirates insgesamt 36 neue Flugzeuge orderte. Damit wurde die Produktion des A380 für mindestens zehn weitere Jahre gesichert, wie der Airbus-Verkaufschef John Leahy verkündete.

Die ersten Exemplare des A380 wurden allerdings nach rund zehn Jahren im Flugbetrieb bereits wieder ausgemustert, als Singapore Airlines ihren Leasing-Vertrag im Januar dieses Jahres auslaufen ließ. So wurden die Flugzeuge aus den Jahren 2007 und 2008 zerlegt, um in Einzelteilen verkauft zu werden. Es gab keine Interessenten, die die gebrauchten Großraumflugzeuge kaufen wollten.


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