Das Duopol am Himmel

Teilen sich zwei Unternehmen einen Wirtschaftssektor unter sich auf, spricht man gemeinhin von einem Duopol. Eines der bekanntesten Duopole findet sich in der Luftfahrt, nämlich bei Boeing und Airbus. Nachdem der US-amerikanische Boeing-Konzern den anderen Player aus Nordamerika, nämlich McDonnell Douglas übernommen hat, gibt es bei großen und mittelgroßen Flugzeugen de facto keine Konkurrenz mehr. Dass sich daran schon bald etwas ändern könnte, erscheint eher unwahrscheinlich. Immerhin steckt in einem modernen Flugzeug viel Technik, die zuerst einmal entwickelt werden muss. Dies dauert seine Zeit und ist für neue Player auf dem Markt daher nur schwer möglich. Das Duopol bleibt damit vorerst bestehen.

Zwei Riesen gegeneinander und die Regierungen im Hintergrund

Wesentliche Unterstützung erfahren die Flugzeugbauer von den mächtigen Regierungen im Hintergrund. Im konkreten Fall von Airbus und Boeing also von den amerikanischen sowie EU-Behörden. Beide Lobbys versuchen mit politischer Arbeit im Hintergrund zu überzeugen. Beispielsweise werden bilaterale Gespräche gerne dafür genutzt, um Werbung in eigener Sache zu machen. Aufträge in der Luftfahrt sind dann zum Beispiel Teil ganzer Pakete, um die eigene Wirtschaft zu stärken. Nehmen wir die staatlichen Airlines der Golfstaaten zum Beispiel. Hier ist es so, dass der Kauf von Flugzeugen oft mit der Abnahme von Öl oder Gas kombiniert und schmackhaft gemacht wird.

Es kommt auf jeden Auftrag an

Längst ist der Kampf um den besten Auftrag zur Lebensversicherung für Airbus und Boeing geworden. Nur wer dauerhaft viele Flugzeuge an den Mann bringen kann, verdient auch ein gutes Geld. So gut wie jedes Modell muss sitzen, sprich, darf nicht zu wenig verkauft werden. Der Grund dafür ist recht simpel: Die Entwicklungskosten für ein neues Flugzeug sind einfach unfassbar hoch. In der Folge sind Modelle oft auch nach 40 oder 50 Jahren noch erhältlich und werden nur geringfügig umgeändert. Nehmen wir die Boeing 747 zum Beispiel, die Ende der 60er das erste Mal abhob und bis 018 auf der Liste des Herstellers stand.

Flugmessen und ihre Bedeutung

Flugmessen dienen dazu, neue Flugzeugtypen oder sonstige technische Errungenschaften vorzustellen. Was für die Erbauer noch viel wichtiger ist: Hier werden die großen Zukunftsverträge abgeschlossen. Bosse der Airlines treffen auf Staatsoberhäupter und Regierungschefs. Politische Unterstützung ist oft entscheidend, um einen Auftrag zu bekommen. Besteht hingegen zwischen dem Land des Flugzeugbauers und dem der Airline Feindschaft, so wird es deutlich schwieriger.

Großeinkäufer vom Golf

Kaum eine Region hat sich zu einem solch wichtigen Dauerkunden entwickelt wie die Staaten des

Persischen Golfs mit ihren Milliarden aus dem Ölgeschäft. Die großen staatlichen Airlines kaufen und kaufen. Sie bevorzugen dabei vor allem die Modelle, die von Haus aus mit einem großen Prestige daherkommen, wie beispielsweise den Airbus A380. Auch die Boeing 777 ist bei diesen Kunden beliebt.


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