Ein Modell, hundertfach bestellt

Wer kennt sie nicht, die Werbeplakate der Billigflieger. 20 Euro nach Rom und zurück – mit Sprüchen wie diesen gehen die Anbieter auf Kundenfang. Dahinter steckt ein ausgefeiltes Konzept, das vor allem bei den Kosten spart. Um große Rabatte zu beginnen, setzen die Billigairlines auf einzelne Flieger, die sie in großen Stückzahlen erwerben. Zudem müssen die Piloten dann nicht ständig eingelernt werden.

Ein Konzept zum Geldverdienen

Trotz konkurrenzloser Preise steht das Geldverdienen ganz oben auf der Zielsetzung der Billigfliegern. Mit Löhnen unterhalb des Durchschnitts und geringem Service scheint dies auch ganz gut zu gelingen. Die Ausschüttungen an die Anteilseigner sind jedenfalls meist recht hoch.

Sonderausstattungen und Minimalismus bei den Sitzen

Viele Billigflieger bestehen darauf, dass ihre Modelle mit einigen Sonderausstattungen ausgeliefert werden. Zum Beispiel bietet Boeing seine 737 mit einer ausklappbaren Treppe und Sitzen ohne Netz auf der Rückenlehne an. So muss das Flugzeug nicht so lange auf dem Boden bleiben, da die Passagiere es schneller wieder verlassen können. Zudem dauert die Reinigung aufgrund des fehlenden Netzes dann nicht so lange. Auch bei der Bestuhlung gibt es noch den einen oder anderen Trick. Je enger die Sitze beieinander sind, desto mehr Passagiere passen in ein Flugzeug. Hersteller wie Boeing oder Airbus setzen diese Vorgaben der Billigairlines gerne um, denn diese bringen ihnen zusätzliche Einnahmen.

Billig fliegen bald auch auf der Langstrecke?

Die Airline Norwegian Air Shuttle ist so etwas wie der Trendsetter, wenn es um günstige Flüge auf der Langstrecke geht. Zuvor hatte es keine Airline gegeben, die sich auf dieses Konzept eingelassen hätte. Doch worum geht es überhaupt? Nun, bisher ist es innerhalb der Kontinente problemlos möglich, für sehr wenig Geld zu fliegen. Wird dagegen ein anderer Kontinent angestrebt, so sind mehr als 1.000 Euro für Hin- und Rückflug alles andere als eine Seltenheit. Norwegian möchte dies nun ändern und hat zu diesem Zweck das Konzept anderer Billigflieger übernommen. Heißt, auch auf der Langstrecke ist die Verpflegung nicht mehr enthalten und selbst für die Aufgabe des Koffers muss zusätzliches Geld gezahlt werden. Auf der anderen Seite sind die Flüge dann unschlagbar günstig.

Große Rabatte bei außergewöhnlichen Bestellungen

Wer viel bestellt, der bekommt auch viel Rabatt – so ist es bei vielen Produkten. Ganz besonders extrem allerdings bei Flugzeugen jeder Art. Hier sind Ermäßigungen von 50 Prozent und mehr keine Seltenheit. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum die Billigflieger weite Teile des Marktes in so kurzer Zeit für sich gewinnen konnte. Ryanair, Easyjet und Co. setzen meist auf ein einziges Modell und kaufen dies in großer Zahl an. Boeing und Airbus sind dann bereit, ihnen große Rabatte zu gewähren. Die traditionellen Gesellschaften haben hingegen meist eine größere Flotte und müssen deshalb pro Modell mehr bezahlen.


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